Das Familien-Ressort direkt am Wattenmeer
Ein Besuch der Center Parcs stand schon lange bei uns auf der Wunschliste. Bei all den möglichen Feriendomizilen fiel die Wahl schnell auf jenes an der Nordseeküste in Tossens. Der 978-Einwohner-Ort beherbergt durch den 1990 erbauten Park noch einmal 1.710 temporäre Mitbürger mehr, die Platz in 248 Ferienhäusern, 97 Wohnungen und 78 Hotelzimmern finden. Bei unserer Ankunft heisst es erst einmal einreihen in die Schlange an der Rezeption. Die Mitarbeiter wirken ein wenig überfordert, sind aber freundlich und hilfsbereit.
Mit Haustürschlüssel bewaffnet geht es mit hohen Erwartungen zu unserem Ferienhaus der Premium-Klasse. Frisch renoviert ist es im Plan ausgewiesen und liegt direkt neben dem grossen Hotel mit Schwimmbad und Gastronomie. Der erste Blick in unser neues Heim ist durchweg positiv. Alles sauber, ordentlich, modern und passend für eine vierköpfige Familie mit Hund. Sogar ein Kamin im Wohnzimmer lädt zu gemütlichen Abenden ein, wenn nur das Schild darüber nicht wäre auf dem darauf hingewiesen wird aus Sicherheitsgründen nur Holz der Center-Parcs für knapp acht Euro den Sack zu nutzen. Auch der Discounter im Ort hat diesen Mißstand erkannt und bietet einen kleinen Sack für sechs Euro an. Ein teurer Spaß den genug Familien mitmachen, weil man es sich im Urlaub eben gemütlich machen will. Geht auch ohne Feuer, ist unsere Meinung und wir fahren die Heizungen auf Maximum bei 4 Grad Aussentemepratur.
Der nahgelegende Friesenstrand bietet einen grossen Spielplatz, weitläufige Rasenflächen und direkten Zugang um Wattenmeer. Das Zentrum des Center Parcs bildet das subtropische Schwimmbad mit seinen Rutschen und auf drei Etagen verteilten Themen-Becken. Ein echtes Paradies für Kinder und junggebliebene Erwachsene. Einziges Manko sind die fehlenden Liegen. Hier kann ausschliesslich auf Stühlen pausiert werden, was wohl den älteren oder schwangeren Besuchern nicht so ganz entgegenkommen dürfte. Dennnoch, die Kinder sind begeisert und finden hier jeden Tag die Action, die es im Urlaub braucht. Der Market-Dom nebenan ist ebenfalls ein echtes Highlight. In dieser künstlichen Einkaufstrassenszenerie fühlt man sich wie in südlichen Gefilden und kann nach Lust und Laune schlemmen, spielen oder abendliche Shows geniessen. Wirklich toll gemacht. Gute Gastronomie trifft Spielothek, Indoorspielpark und Animation. Die internen Preise gehen in Ordnung. Bowling kostet verständlicherweise extra, Tischtennis aber auch. Wer nicht im Market Dom nach Karte essen möchte, kann sich auch in das Buffet im Hotel einkaufen. Essen und trinken satt, für knapp 80 € mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern aber auch eine echte Ansage. Als Alternative wartet ja immer noch das Fischbrötchen im Umland. Wir machen Ausflüge nach Bremerhaven, Cuxhaven und Fedderwardersiel. Von hier aus fahren wir mit der Wega II hinaus auf die Nordsee um bei einem Schleppnetzauswurf dabei zu sein. Ein echter Tipp, denn neben allerei Getier kann man bei all dem Watt auch endlich mal raus aufs Meer und die Lungen mit purer See-Luft füllen.
Nach fünf Tagen haben wir uns hier oben trotz Schneeeinbruch gut eingelebt und hegen den Wusch noch bleiben zu wollen. Ein wenig wehmütig führt uns am letzten Abend der Weg noch einmal zum Meer. Wir werfen eine Flaschenpost in den grössten Briefkasten der Welt und hoffen diese irgendwann einmal beantwortet zu bekommen. Eine schöne Abschluss-Geste für eine schöne Woche hier oben im Norden.