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Holy Shit – Tag 3: Open Flair 2023

Der Tag wird heiß. Das verkünden schon die ersten warmen Sonnenstrahlen, die mich am Morgen wachküssen. Zudem wird sich wie jedes Jahr am Freitag meine Familie zu mir gesellen. Die Vorfreude ist auf beiden Seiten groß! Um die Wartezeit zu überbrücken, begebe ich mich auf den Campingplatz, um meinen Freund Andi zu besuchen. Der hat zum Grillen geladen und wir lassen es uns bei Käse-Krakauer und einem kalten Bier richtig gut gehen. Bei dem heißen Wetter wird die Möglichkeit sehr rege wahrgenommen, sich im nahegelegenen See Abkühlung zu verschaffen. Menschen mit allerlei Badeutensilien laufen an uns vorbei – Vielleicht das Beste was man bei diesen Temperaturen zunächst machen kann. Aber auch musikalisch hat der Tag reichlich zu bieten. Noch bevor ich meine Familie in Empfang nehme gönne ich mir eine fette Portion des „Lumpenpacks“. Früher als Duo eher auf den kleinen Bühnen unterwegs, bringen die beiden nun mit kompletter Band das Publikum dazu ihre Gassenhauer mitzusingenden. Eine beachtliche Entwicklung, die echt nach Vorne geht. Vereint mit Frau und Kind soll es gleich wieder zurück auf das Werdchen gehen. Ein kurzer Besuch auf der großen Spielwiese, deren Attraktionen meine Tochter schüchternerweise noch nicht ganz so annehmen will, dann lauschen wir gemeinsam der ersten Formation namens „Plume“. Das Münchner Quintett geht ab wie die berühmte Katze von Schmidts. Elemente aus Rock, Elektronik und Pop, ja bis zum Metalcore sind in der Musik auszumachen. Noch schnell ein Stück Pizza für das Kind und Ente asiatischer Art für die Eltern vom Stand neben an, schon legen „While She Sleeps“ los. Bereits im Livestream von Wacken bewundert, können die Jungs auch voll und ganz auf dem Flair überzeugen. Die Ansagen im feinstem britischen Englisch lassen kaum vermuten, dass diese Band aus dem Hochsauerland stammt. Selbst unsere vierjährige Tochter bringt der Beat zum nicken, aber sie gibt auch wie immer an diesem Wochenende ihren eigenen Takt vor. Ihr Wunsch noch einmal die aufgeheizten Gassen von Brückenhausen durchstreifen wird ohne zu zögern in die Tat umgesetzt. Die Walking Acts wie das kleine Feuerwehr-Auto von „Picco Bello“, sowie Schauspieler in diversen Star Wars Kostümen hinterlassen bei dem Kind einen bleibenden Eindruck. Irgendwann merken wir jedoch, dass der Nachwuchs-Flairy so langsam von der Müdigkeit des Tages überrollt wird. Leider können wir die Klänge der Donots nur noch auf dem Gang zu unserem Schlafquartier wahrnehmen. Das Festival hat an diesem Tag, obwohl wir noch nicht alles gesehen haben, seine Familienfreundlichkeit bereits erneut eindrucksvoll erwiesen.   

Titelsong: Das Lumpenpack