BELLA ITALIA: Enrico Ghinato & Vespa – Malerei trifft auf Design-Ikone
Bella Italia, allein diese beiden Worte vermitteln ein ganz bestimmtes LebensgefĂŒhl, das mit Freiheit und Reiselust, aber auch mit der Liebe zum Design verbunden ist. Bis heute gilt die “italienische Linie” als Inbegriff eines modernen, kultivierten und kosmopolitischen Lebensstils.
Mit dem Aufschwung der italienischen Stahlindustrie rĂŒckte in der Nachkriegszeit zunĂ€chst die Karosseriegestaltung in den Fokus der Designer. Zu den bekanntesten Nachkriegsprodukten gehört neben dem Fiat 500 der 1946 von Corradino D’Ascanio fĂŒr die Firma Piaggio entworfene Vespa-Motorroller.
Seine Begeisterung fĂŒr die Vespa und seine Liebe zu hochwertigen Edelkarosserien bringt der italienische KĂŒnstler Enrico Ghinato in seinen hyperrealistischen Arbeiten mit höchster malerischer PrĂ€zision zum Ausdruck.
Die kunsthalle messmer in Riegel am Kaiserstuhl prĂ€sentiert noch bis zum 23. Juni 2024 eine Kombination aus hyperrealistischer Kunst des Malers Enrico Ghinato und dem Esprit Italiens. Gezeigt werden 60 groĂformatige Arbeiten des KĂŒnstlers sowie 12 historische Originalvespas aus einer Privatsammlung.
Der Traum von Luxus und Freiheit – Zeitgenössischer romantischer Realismus
Der 1955 in Lendinara, Venetien, geborene KĂŒnstler Enrico Ghinato arbeitete in seiner Jugend in der vĂ€terlichen Autowerkstatt in Mailand mit. Bereits da erwachte in ihm die Faszination fĂŒr Design und Geschwindigkeit. Durch Bekanntschaften zu Weltstars wie Enzo Ferrari (GrĂŒnder Ferrari), Jackie Stewart (Formel-1-Weltmeister), Steve McQueen (Schauspieler âLe Mansâ) und Christo und Jeanne-Claude (KĂŒnstler) schöpfte er Inspiration. Nach einem Studium der Naturwissenschaften widmete er sich intensiv dem Studium der Malerei. Seine Fachexpertise nutzend, setzt er seinen geschĂ€rften und aufmerksamen Blick in seinen ĂlgemĂ€lden um. Seit 2003 sind seine Werke auf internationalen Ausstellungen und Messen u.a. in Venedig, Luzern, St. Petersburg, Singapur und Hong Kong zu sehen.
Ghinato zeigt in seinen detailreich ausgefĂŒhrten, groĂformatigen GemĂ€lden, wie sich das gleiĂende Licht auf den farbig glĂ€nzenden OberflĂ€chen eleganter Sportwagen spiegelt und sich dabei die Schönheit von Technik und Design mit dem Traum von Luxus und der Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit verbindet. In kongenialer Weise ĂŒbertrĂ€gt der KĂŒnstler die SchlĂŒsselmerkmale seiner Modelle in die Bildkomposition.
Ghinatos Werke stellen eine auĂergewöhnliche Kombination aus Leidenschaft fĂŒr besondere Fahrzeuge und raffinierter Maltechnik dar, fĂŒr die sich die flĂŒchtige Definition des Hyperrealismus als oberflĂ€chlich und reduktiv erweist. TatsĂ€chlich erforscht er diese Bezeichnung und geht dabei so weit, dass er tiefere Aspekte unserer Wahrnehmung untersucht, indem er Schichten der RealitĂ€t mal zerlegt und mal ĂŒberlagert und so den Blick der Betrachter seiner Werke bis an die Grenze der Illusion fĂŒhrt. Das Bild ist niemals eine bloĂe Reproduktion der RealitĂ€t, sondern bleibt nur einen Schritt davon entfernt stehen und erlaubt es unseren eigenen GefĂŒhlen, in diesem subtilen und unbestimmten Raum einen Dialog zu fĂŒhren. Um mit den Worten zu spielen, ist es genau diese Reflexion, die bei dem Versuch, das Werk des KĂŒnstlers Enrico Ghinato zu beschreiben, die Definition eines zeitgenössischen romantischen Realismus hervorbringt.
Die Vespa â Eine Erfolgsgeschichte
Seitdem 1946 die erste Vespa vom Band lief, hat sie sich inzwischen mehr als 19 Millionen Mal verkauft und alle fĂŒnf Kontinente erobert. Selbst Hollywood lieĂ sich schnell von der Begeisterung fĂŒr das GefĂ€hrt anstecken. Die Szene aus “Ein Herz und eine Krone”, in der Audrey Hepburn und Gregory Peck gemeinsam auf einer Vespa durch das Rom der FĂŒnfzigerjahre brausen, hat Filmgeschichte geschrieben.
Die Sammlung
Am Anfang stand die Sammelleidenschaft einer Familie. Heute ist die bedeutende Privatsammlung in mittlerweile dritter Generation auf mehr als 150 Piaggio-Motorroller angewachsen, darunter zahlreiche ikonische Fahrzeuge wie die Vespa 98 â das allererste Modell von 1946, oder eben die Vespa 125 mod. 51, die 1953 durch den Film âEin Herz und eine Kroneâ BerĂŒhmtheit erlangte. Die Vespa Primavera von 1968 wurde erstmals auf dem Salone del Motociclo Milano im Jahr 1967 prĂ€sentiert. Ein besonderes Modell ist die 90 SS SUPER SPRINT, die im Jahr 1967 von Angelo Vallati beim Giro d’Italia benutzt wurde. Ebenso beeindruckend ist die 125-PX-SUPER CAU, die anlĂ€sslich des 70. Geburtstags der Vespa in einer limitierten Auflage von 99 StĂŒck hergestellt wurde, wĂ€hrend die Vespa 90 SS als Sonderserie nach der Vespa 50 entstand.
In der Ausstellung finden sich zwölf historische Vespa-Modelle der Sammlung, die das Flair vergangener Jahrzehnte vermitteln.
Besucherinformation
Ăffnungszeiten: Di â So, 10 â 17 Uhr
Eintrittspreise: 13,50 âŹ, Reduziert: 11,50 ⏠| Freier Eintritt mit dem Museums-Pass-MusĂ©es
kunsthalle messmer GroĂherzog-Leopold-Platz 1 79359 Riegel am Kaiserstuhl www.kunsthallemessmer.de info@kunsthallemessmer.de Tel + 49 (0) 7642 920 162 0
Foto: Enrico Ghinato, FERRARI 166 MM BARCHETTA 1948, 2018 (links); VESPA 98 CORSA CIRCUITO 1947, 2018 (rechts) ©IMAGO Art Gallery
Kontaktdaten:
Jörg Schwarz
Journalismus, PR & Lyrik
Tel.: 0211 â 30 57 73
Mobil: 0172 â 721 38 34
E-Mail: schwarz20@t-online.de
Firmenportrait: