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Ferrara und Po-Delta: Reisen mit kulinarischen Landkarten

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Das Po-Delta lockt mit Venusmuscheln, Weinen und erlesenem Reis. Rund um Ferrara gedeihen Obst und GemĂŒse und auf der Route der Delizie Estensi, der einst so stolzen HerrenhĂ€user, lernen Sie Gaumenkitzel wie Salama da Suga und Tenerina-Torte kennen.

Die Provinz Ferrara – grob gesagt zwischen Venedig und Bologna gelegen – lĂ€sst sich kulinarisch in verschiedene Landstriche teilen. Da ist zum einen das Po-Delta, eine Landschaft, die durch das Zusammenspiel von Meer und Fluss mit einzigartigen Farbspielen und Aromen aufwarten kann. Saftig grĂŒne Felder mitzarten Reis-PflĂ€nzchen prĂ€gen hier das Landschaftsbild. Feinschmecker schĂ€tzen die großen, etwas rundlichen Körner, der im Po-Delta angebauten Sorten Carnaroli, Arborio, Baldo, Volano, Caravaggio, Cammeo, Keope, Telemaco und Karnak. In der lokalen KĂŒche bilden sie die Basis fĂŒr köstliche Risotti, die je nach Ausrichtung mit Fleisch-, Fisch- oder GemĂŒsebrĂŒhe, mit Butter, Weißwein und anderen Zutaten zu unwiderstehlichen Delikatessen werden.

Auch Rebstöcke finden gĂŒnstige Bedingungen im MĂŒndungsgebiet des lĂ€ngsten italienischen Flusses. Nebel, die sich vor allem im FrĂŒhjahr und im Herbst ĂŒber diesen Landstrich legen, prĂ€gen den Charakter der Weine Bosco Eliceo DOC ebenso wie sowie die salzhaltigen Böden. In dieser Gegend ist unter anderem ein Sauvignon zuhause, der im Glas mit strohgelber Farbe und am Gaumen mit frischen Aromen besticht – ein idealer Begleiter von Antipasti und Fisch, der aber auch mit den hier Ă€ußerst beliebten Pasta-mit-KĂŒrbis-Gerichten eine gute Figur macht. Aus dem Anbaugebiet Bosco Eliceo DOC kommen auch Merlot und Fortana. Robinrot im Glas empfehlen sie sich besonders zu Fleischgerichten und lang gereiftem KĂ€se.

Von Aal bis Zuckermelone

In der Sacca di Goro nördlich des WasserstĂ€dtchens Comacchio finden sich Delikatessen anderer Art. Die „Sacca“, also die Bucht von Goro, bietet idealen Lebensraum fĂŒr Venusmuscheln. Köchinnen und Köche der Provinz Ferrara bringen die Schalentiere in Ihren Pfannen und Töpfen ganz groß raus – bringen sie solo, mit Pasta oder Risotto auf die Teller. SĂŒdlich von Comacchio liegen die „Comacchio-TĂ€ler“. Hier, wo der große Fluss auf das Meer trifft, fĂŒhlen sich Aale wohl und lokale Institutionen arbeiten daran, die BestĂ€nde dieser weltweit selten gewordenen Fischart aufzupĂ€ppeln. Über die Bedeutung, die Aal-Fang und Aal-Verarbeitung ĂŒber Jahrhunderte in dieser Gegend hatten, lĂ€sst sich bei beschaulichen BootsausflĂŒgen durch das Delta-Gebiet jede Menge erfahren. Interessant ist auch ein Besuch der Manifattura dei Marinati in Comacchio, wo sich der traditionell marinierte Fisch auch verkosten lĂ€sst.
Nördlich von Ferrara, entlang des rechten Po-Ufers, erstrecken sich von Weiden und Pappeln gesĂ€umte Fluss-Auen. Zahlreiche Zugvogelarten beziehen hier ihr Zuhause auf Zeit. Auch Obstplantagen prĂ€gen diesen Teil der Provinz Ferrara. Hier reifen Romagneser Pfirsiche und Nektarinen, Ferrareser Wassermelonen, Zuckermelonen der Emilia, Erdbeeren aus Lagosanto, grĂŒner Altedo-Spargel – und die Birnen der Emilia Romagna. Jede dieser Ursprungs-Bezeichnungen steht fĂŒr authentischen Genuss und verweist auf die tiefe Verbindung zwischen den Menschen und den Produkten, die seit vielen Generationen auf diesem StĂŒckchen Erde kultiviert werden.

Köstliche Spuren der d’Este Dynastie

Zwischen der Provinzhauptstadt Ferrara und dem Meer zeugen stolze HerrenhĂ€user, die Delizie Estensi, von der Renaissance-Epoche, in der die Adelsfamilie d‘Este die Geschicke Ferraras gelenkt und der ganzen Gegend ihren Stempel aufgedrĂŒckt hat. Wer diesen Landstrich auf der Route der Delizie Estensi erkundet, unternimmt eine Reise des guten Geschmacks. Neben sehenswerter Architektur lernen Reisende bei Stopps in Konditoreien, auf MĂ€rkten und in den Ristoranti unterschiedlichste Gaumenkitzel kennen. Beispielsweise die Salama da Sugo, eine Ferrareser Wurst-SpezialitĂ€t, die bestens zu KartoffelpĂŒree passt. Oder das Pasticcio di Maccheroni – ein VermĂ€chtnis uralter höfischer Traditionen. Ebenso beliebt und weit verbreitet sind die Cappellacci di Zucca, ein kulinarisches Zusammentreffen von Pasta und Butternut-KĂŒrbis, der in diesem Landstrich ebenfalls hervorragend gedeiht. FĂŒr den sĂŒĂŸen Abschluss einer Mahlzeit bieten sich Pampepato und Tenerina-Torte an. Wer seinem Gaumen diese Schokoladenfreuden gönnt, kommt der kulinarischen Kultur der Stadt Ferrara und ihrer BlĂŒtezeit unter den d’Este-Herzögen mit jedem HĂ€ppchen nĂ€her.

Mehr zu Kulinarik und Gastronomie in der Provinz Ferrara erfahren auf der Website https://www.ferrarainfo.com/de/onogastronomie/spezialitaten

Foto: Archivio InFerrara

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