Reisen

Moore, Seen, Alpengipfel – wandern in der Provinz Brescia

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Moore, Seen, Alpengipfel – wandern in der Provinz Brescia

In unterschiedlichen Höhenlagen lĂ€dt die oberitalienische Provinz Brescia Frischluft- und Bewegungshungrige zu FrĂŒhjahrstouren ein. Egal ob Sie soft oder sportlich, ein paar Stunden, einen Tag oder eine ganze Woche lang wandern möchten – hier finden Sie garantiert den richtigen Weg.

Felder und Wiesen. WĂ€lder und WasserfĂ€lle. Einsam gelegene Wallfahrtkirchen und von langer Geschichte geprĂ€gte Dörfer. Dazu atemberaubende Aussichten auf den einmal blĂ€ulich, einmal grĂŒnlich schimmernden Iseosee und auf die schneebedeckten Gipfel der Alpen. All das vereint ein Wanderweg in der lombardischen Provinz Brescia, der sich am Verlauf der antiken Via Valeriana orientiert. Schon zur Römerzeit und im Mittelalter waren Menschen mit Tieren und Lasten auf dieser Route unterwegs, die Oberitalien mit der alpinen Bergwelt verbindet. Die einen beförderten Waren. Die anderen zogen mit ihrem Vieh zu neuen WeideflĂ€chen. Der heutige Val-Valeriana-Wanderweg, der von Pilzone am Ufer des Iseosees zum in 1883 Metern Höhe gelegenen Tonale Pass fĂŒhrt, zĂ€hlt zu den schönsten Trekking-Trails Italiens. Die 140 Kilometer zwischen Start und Ziel sind in neun Etappen unterteilt und lassen sich mit normaler Kondition und der nötigen Trittsicherheit gut meistern. Steilere Anstiege gibt es nur an wenigen Stellen. Atemberaubende Kulisse dafĂŒr in HĂŒlle und FĂŒlle. SpektakulĂ€res erwartet Wandernde schon auf der ersten und mit 24 Kilometern lĂ€ngsten Etappe. Sie fĂŒhrt zu den Pyramiden von Zone – bizarren, durch Erosion entstandenen Meisterwerken der Natur. Da die meisten Tagezielorte an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen sind, lĂ€sst sich die Tour entlang der Val Valeriana beliebig verkĂŒrzen. Mit Bus oder Bahn geht es bequem nach Pilzone am Iseosee zurĂŒck.

Die Antica Strada Valeriana

Papier fĂŒr Luther und die ganze Welt

Ein Wildbach, eine Schlucht, KlammwĂ€nde, auf denen Farne wachsen, ein romantisches Tal, in dem Oliven gedeihen und immer wieder herrliche Aussicht auf den Gardasee – die Landschaft in der „Valle delle Cartiere“, dem Tal der PapiermĂŒhlen, hat dem Auge viel zu bieten. Faszinierend sind aber auch die Relikte einer jahrhundertealten Industriegeschichte, die am Wegesrand liegen- stillgelegte PapiermĂŒhlen, von denen die Natur lĂ€ngst Besitz ergriffen hat. Die erste PapiermĂŒhle, angetrieben vom wilden Wasser des Toscolano-Bachs, hat es hier, im Hinterland des westlichen Gardasees, schon im 14. Jahrhundert gegeben. Mit der Zeit stieg die Nachfrage. Papier vom Gardasee wurde in alle Welt exportiert. Selbst Martin Luthers Bibel wurde darauf gedruckt. Im 18. Jahrhundert, zur BlĂŒtezeit, waren in Toscolano mindestens 60 PapiermĂŒhlen in Betrieb. Irgendwann aber konnte man mit grĂ¶ĂŸeren Standorten nicht mehr mithalten. 1962 wurde die letzte MĂŒhle stillgelegt. Das Museum in der einstigen Papierfabrik aber hĂ€lt die Erinnerung an die untergegangene Arbeitswelt wach. Interessierte können hier in Workshops lernen, wie Papier von Hand geschöpft wird. Das Museum in Toscolano Maderno ist Ausgangspunkt des knapp fĂŒnf Kilometer langen Rundwanderwegs durch das PapiermĂŒhlental. Die Strecke ist in zwei Stunden zu schaffen. Weil es sich am rauschenden Bach, im Schatten der OlivenbĂ€ume und auch in der Museumsbar gut verweilen lĂ€sst, kann der Ausflug gut und gerne einen halben Tag oder lĂ€nger dauern.

Das Papiermuseum und das Tal der Papierfabriken

Die Kunst der Papierherstellung

Zum Sonnenaufgang ins Vogelparadies

Purpurreiher, Rohrdommel, Schwarzer Milan und viele andere Arten bekommen Vogelfreunde mit etwas GlĂŒck in den Torfmooren des Sebino vor die Linse. Auf einer FlĂ€che von 360 Hektar erstreckt sich das geschĂŒtzte Biotop am sĂŒdlichen Rand des Iseosees, zwischen den Orten Iseo, Provaglio d’Iseo und Corte Franca. So vielfĂ€ltig wie die Fauna prĂ€sentiert sich auch die Pflanzenwelt in diesem Feuchtgebiet, das sich auf hölzernen Wegen trockenen Fußes erkunden lĂ€sst. Eine Oase der Ruhe zwischen der Provinzhauptstadt Brescia und den Weinbergen der Franciacorta ist das Gebiet zu jeder Tageszeit. Etwas ganz Besonderes ist es, in den „Torbiere del Sabino“ einen Sonnenaufgang- oder -untergang zu erleben. Ganz andĂ€chtig kann einem zumute werden, wenn sich das Orangerot des Himmels dramatisch zwischen Schilfrohr am Ufer und Bergen am Horizont in weiten WasserflĂ€chen spiegelt. Vermutlich wurde das Gebiet Schnittstelle von Land und See in vorchristlicher Zeit als heiliger Ort verehrt. Im 11. Jahrhundert siedelten sich Benediktiner am Rande des heutigen Schutzgebietes an. Ihr Kloster, San Pietro in Lamosa, ist ein Architekturjuwel und ein formidabler Aussichtsplatz zugleich.

Naturschutzgebiet der Torfmoore des Sebino

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