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Wieder anders, aber doch so paradiesisch wie gewohnt – Das Südsee-Camp

Ich sitze mit meiner Tochter Ida in ihrem Kinderzimmer und schaue ihr beim Malen zu. Was bin ich froh, daß das Kind fünf Tage bevor wir in unseren heißgeliebten Familien-Jahresurlaub fahren wollen wieder gesund ist und bis heute einen negativen Corona-Test aufweist. Auch wenn meine Frau über leichte Halsschmerzen klagt, bin ich guter Dinge. Doch als die Tür sich öffnet und sie die Worte “Mein Test ist positiv!” betreten ins Zimmer wirft, bricht eine kleine Welt zusammen. Da hatte uns die Pandemie so lange verschont und nistest sich gerade jetzt bei uns ein. Werden wir von einem schweren Verlauf verschont? Warum jetzt? Wie organisieren wir uns neu? Fragen, die uns mit flacher Hand ins Gesicht schlagen. Als ich mich dann am nächsten Tag ebenfalls in die Schlange der Corona-Infizierten einreihe, gibt es keine Ausreden mehr: Erstmal gesund werden! Und der Urlaub? Erster Gedanke: Verkaufen! Schnell ist eine Anzeige gebastelt und die ersten Interessenten melden sich, wollen aber wie immer nur die Hälfte des Preises bezahlen. Ist ja auch reichlich kurzfristig. In diesen Zeiten ein weiterer herber Rückschlag. Nach einer Mail an die Rezeption des Südsee-Camps mit schneller Antwort, erhellen sich meine Gesichtszüge wieder. Glücklicherweise gibt es eine Konstellation, die es uns erlaubt den Urlaub um zwei Wochen zu verschieben. Ein toller Einsatz der Mitarbeiter und die passende Medizin für meinen kaltschweißigen, fiebrigen Körper.

Alle genesen versammeln wir uns 14 Tage später um unseren Bus, um endlich zum 13. mal in die Lünebruger Heide zu starten. Die Stimmung ist ausgesprochen entspannt, da die grundsätzlichen Abläufe mittlerweile zur Rountine geworden sind. Wir erzählen uns beim konstanten brummen des Motors kleine Anekdoten der vergangenen Jahre und können es kaum erwarten wieder in ein Schwedenhaus im Feriendorf Sommarbÿ zu ziehen. Schade nur, dass ich nun die Busfahrer nicht treffen kann, die sich nach wie vor an jedem zweiten September-Wochenende hier aus Nostalgie-Gründen immer noch einfinden. Wie mir berichtet wurde, waren es in diesem Jahr wieder weniger und ich muss mich wohl als Fan des Bustreffens in Wietzendorf, damit abfinden, daß dieses Highlight so langsam gänzlich zur Geschichte wird. Traurig, denn auch wenn das Südsee-Camp vielleicht nicht mehr auf die Massen des damals grössten Treffens Deutschlands angewiesen ist, so waren die knapp 2000 Busfahrer doch perfekte Multiplikatoren, wenn es darum ging den Platz weiterzuempfehlen oder mit ihren Familien ausserhalb dieses Events die Annehmlichkeiten der Anlage noch einmal zu geniessen. Uns kann man wohl als Paradebeispiel dafür bezeichnen, denn den Besuch in diesem wunderbaren Urlaubsparadies behalten wir inklusive Oldtimer-Transporter bei – komme was wolle! Frisch gevöllert aus dem Miss Pepper Diner sinkt unsere Unternehmungslust ins bodenlose und der erste Urlaubs-Tag beginnt mit viel Ruhe. Die Sonne auf der Terasse einfangen, auf dem Sofa lümmeln oder den Teich nebenan erkunden. Es gibt viel zu erleben hier, aber heute steht die Entspannung im Vordergrund. Nur noch ruhen, zu Abend essen und ein wenig vor dem Fernseher in der der warmen Stube sitzen.
Der Freitag sieht schon anders aus. Wettertechnisch änhlich schön, zieht es uns wie jedes Jahr nach nach dem ersten Frühstück ins legendäre Badeparadies. Hier gibt es wie immer alles was Groß und Klein feuchtfröhlich stimmt. Alles beim Alten – nun ja, fast. Die Party-Musik beim Wellengang fehlt. Ohne Witz, auch wenn ich kein Fan solcher Musik wie “Allee Allee, Eine Strasse viele Bäume” von Tim Toupet bin, so ist sie an dieser besonderen Stelle völlig richtig. Nicht zuletzt aus Gewohnheit, da wir damit 12 Jahre in Folge unsere Körper in die Wellen geschmissen haben. Na ja, vielleicht ein bißchen spitzfindig und nur eine Ausnahme. Die Tatsache, dass es keine Pommes und kein Frischgezapftes mehr in der Badepause gibt schmerzt dann doch ein wenig mehr. Wahrscheinlich dem Mangel an Personal durch Corona geschuldet, nehmen wir auch dieses Novum hin. Eine Enttäuschung die angesichts des Badespasses jedoch schnell wieder vergessen ist, zumal uns in diesem Jahr drei Stunden vergönnt sind und nicht wie im letzten Corona-Jahr nur zwei. Einer der herrlichsten Momente für mich ist es immer in dem Outdoor-Becken von oben herab auf den Campingplatz zu blicken und in die Sonne zu blinzeln, die es an diesem Freitag sehr gut mit uns meint. Ich mag es einfach hier zu sein! Ein paar chillige Stunden später geht es zum traditionellen Essen in den Bootsmann. Das kleine Restaurant um die Ecke hat nach einem Jahr Spare-Ribs-satt-Pause diese Leckerei wieder im Programm. Ein Kultfaktor, der zurückgekehrt ist und uns dicke Bäuche sowie jede Menge Zufriedenheit beschert. Was vielleicht zwei Wochen vorher im Festzelt passiert wäre, findet heute im Amphitheater am See statt. Kinderanimation mit Stockbrotgrillen und Live-Musik. Ida ist begeistert und kann sich kaum auf dem Platz halten. Bei dem tollen Wetter ist das hier Draußen auch um ein vielfaches schöner als unter der Riesen-Jurte. Ein wunderschöner Abend mit einem AbschlussSsong, der uns nicht mehr aus dem Ohr geht: “Im Südsee-Camp! Wo der Sommer niemals endet!”. Die Nacht verläuft ruhiger als die Jahre zuvor. Es sind zwar mittlerweile Partywillige in die Nachbarshäuser eingezogen doch der Lärm hält sich glücklicherweise in Grenzen.
Der Samstag beginnt mit viel Regen. Für uns irrelevant, denn heute steht der neue Indoor-Spielplatz “Das Piratennest” auf dem Programm. Ida ist geflasht von dieser neuen Attraktion hier im Südsee Camp. Sie stürmt mit ihrer großen Schwester durch Piratenschiffe, Labyrinthe und Klettertürme, rutscht, rollt und klettert was der kleine Akku an diesem Mitag so her gibt. Absolut empfehlenswert und ein weiterer Pluspunkt, zumal sich bei größeren Kindern die Eltern einfach im schönen Café nebenan zurückziehen können. Nach einem kurzen Zwischenstop im Haus gehen wir alle mit Regenschirmen bewaffnet auf unseren jährlichen Rundgang um den See. Spielplätze abklappern, vielleicht doch den ein oder anderen Kult-Van erspähen und noch ein schönes Softeis am Kiosk. Wenn man dann noch am Abend sich traditionell um den Racelette-Grill versammelt, mit Leuchtstäben bastelt, die ersten Lebkuchen futtert und einen Show im Fernsehen anschaut, ist das Familienglück komplett.
Unser Herz hängt am Südsse-Camp! Mit all seinen kleinen Veränderungen, bleibt doch eines immer konstant: Das Gefühl hier ein zweites Zuhause gefunden zu haben und endlich mal Zeit mit der ganzen Familie zu verbringen. Auch unser Auto gibt bei diesem Jahreshighlight immer alles, denn so ruhig und straight wie hier in die Lüneburger Heide fährt er sonst nur selten. Zumindest bilde ich mir das mit meiner rosaroten Brille auf der Nase ein. Das 14te Jahr kann kommen, von mir aus auch schon Morgen. Ich liebe es!

Mehr Infos unter: https://www.suedsee-camp.de/

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